ShiftPhones verspricht bislang Unerreichtes

(Bitte bedenken, dass dieser Artikel von 2014 ist.)

Shift7 ist ein per Crow10151279_304769106341400_7324535482946357857_ndfunding teilweise vorfinanziertes Phablet, das bis Weihnachten erhältlich sein soll. Ein Smartphone namens Shift5 soll folgen. Das Besondere daran: Sie sollen „fair hergestellt“ werden. Was hier im Detail versprochen wird ist viel. Ich nutze die Gelegenheit, es mit den real existierenden Bedingungen in Chinas IT-Fabrikation zu vergleichen und gebe eine Einschätzung. Am Ende steht eine Anregung für das Projekt, die allerdings unabhängige Kontrollen voraussetzt.

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Fairphone: An unfulfilled promise

This is an English translation of the article Fairphone: Zu viel versprochen. Eine Bilanz by Sebastian Jekutsch. (Please note that this article is outdated.)

For over three years, I have been concerning myself with fair electronics and especially IT. I first noticed the Fairphone project near the end of 2010: A feel-good video directly from the Southern D.R. Congo’s mining areas, where the team bought a few bits of (purported) cobalt ore directly from the workers, and advertised this as the first step towards a fair mobile phone. It seemed pretty naïve. I noticed that there was not a single technician on the team, so that the whole thing seemed to be more of a marketing experiment than a serious hardware development project. And besides, how should one go about producing a fair phone if even a computer mouse can only be made partially fair?

But it was built! The phones have actually been manufactured, and we can take stock: How fair is the Fairphone?

I will be concentrating on three aspects that are especially important and concern the fairness of the product: the sourcing of raw materials, the working conditions in manufacturing, and transparency in general. I test these according to Fairphone’s two promises: that the Fairphone is “ethically sourced,” and that it “inspires the industry.”

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Fairphone: Zu viel versprochen. Eine Bilanz

(There is an English version of this here.)
(Bitte bedenken, dass dieser Artikel inzwischen veraltet ist.)

Seit gut drei Jahren beschäftige ich mich mit fairer Elektronik und IT im speziellen. Das Projekt von Fairphone ist mir Ende 2010 aufgefallen: Ein Gute-Laune-Video direkt aus Minengebieten des Südosten der D.R.Kongo, wo das Team ein paar Brocken (angeblich) Kobalterz direkt von den Arbeitern gekauft hat und das als ein erster Schritt in Richtung eines fairen Handys beworben wurde. Wirkte ziemlich naiv. Mir fiel auf, dass kein einziger Techniker im Team ist, dass das ganze wohl mehr ein Marketingexperiment zu sein schien denn eine ernst zu nehmende Hardwareentwicklung. Überhaupt: Wie soll man ein faires Handy herstellen, weil selbst eine Computermaus nur teil-fair werden kann?

Aber es wurde gebaut! Nun sind tatsächlich die Fairphones fertig und man kann Bilanz ziehen: Wie fair ist das Fairphone?

Ich konzentriere mich auf drei für die Fairness wichtigsten Aspekte: Rohstoffbeschaffung, Arbeitsbedingungen bei der Fertigung, Transparenz im allgemeinen. Geprüft werden diese anhand zwei Versprechen: Das Fairphone sei „ethically sourced“ und „inspires the industry“.

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„Faire Arbeitsbedingungen gibt es in China nicht“

61de64274.8605083,5Peter Pawlicki, Soziologe, arbeitete lange Zeit am Institut für Sozialforschung der Universität Frankfurt zusammen mit Dr. Boy Lüthje an mehreren Forschungsprojekten zur inter-nationalen Arbeitsteilung in der Elektronikindustrie. Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit Ingenieurarbeit in Entwicklungsnetzwerken der Halbleiter-sparte. Zurzeit arbeitet er bei der IG Metall als Projektsekretär zum Thema Arbeit und Innovation. Er ist persönliches Mitglied bei GoodElectronics und kommentiert im Rahmen der jüngsten Veröffentlichungen über die Fertigung des FairPhones in China die Entwicklung. Wir haben ihn interviewt.

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