Weltweiter NXP Aktionstag zum Mitmachen

Hier eine Aktionsanleitung:

  1. Schreibe auf einen Zettel (CBA = Collective Bargaining Agreement = Tarifabkommen) folgendes:
           # Bring Back NXP 24
           Resume CBA Talks NOW
  2. Mache ein Foto von Dir mit diesem Zettel in der Hand.
  3. Entweder
    • postest Du das Bild auf Deinen Facebook-Account und wirst Freund von bringbacknxp24 oder
    • sendest es an nxpsciwu@yahoo.com (NXPSCIWU), CC mwap_phils@yahoo.com.ph (Metal Workers Alliance of the Philippines) oder
    • Du schickst das Bild an mich. Ich sammle es dann und leite alles mit einem Solidaritätsgruß am 2.7. an die NXP-Gewerkschaft in den Philippinen.

Hier der Hintergrund:

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Gewerkschaftsfreiheit im Apple-Bericht

GoodElectronics, ein Zusammenschluss von Gewerkschaften und NROs zum Thema faire und grüne Elektronik hat ebenfalls eine Analyse des Apple-Zuliefererberichts veröffentlicht. Die Kritik von GoodElectronics zielt vor allem auf Apples Einschätzung der Einhaltung von Apples Verhaltenskodex in Sachen Gewerkschaftsfreiheit. Die liegt nämlich bei sagenhaften 98%, d.h. Apple hat kaum etwas auszusetzen. Mehr als die Zahl ist in dem Bericht leider nicht zu finden.Die Zahl ist verwunderlich, denn

  • in z.B. China gibt es gar keine freien Arbeitnehmervertretungen. Alle Betriebsräte sind Mitglied des parteistaatlichen Gewerkschaftsverbandes AFCTU.
  • in der Regel sind die meisten Betriebsratsmitglieder aus dem Management der Firma
  • oft wissen die Arbeiter gar nichts von einem Betriebsrat oder vertrauen der angebotenen Hotline nicht (wegen Punkt 2) und kennen allenfalls die politikfreien Freizeitangebote.

Wenn man sich Apples Verhaltenskodex allerdings anschaut wird’s klarer:

  • Es geht lediglich um Nichtdiskriminierung von Gewerkschaftsmitgliedern. Beispiel China: Die Mitarbeiter sind oft ohne ihr Wissen und Zustimmung sogar automatisch Gewerkschaftsmitglieder (und zahlen einen Teil ihres Lohns), also besteht gar kein Problem.
  • Es geht gar nicht um die Art und Macht der Gewerkschaft, z.B. ob sie Kollektivverhandlungen durchführen kann o.ä.
  • Es wird ansonsten auf Einhaltung der lokalen Gesetze verwiesen.

Dass die Gesetze in vielen Ländern – vor allen in den Freihandelszonen – nicht ausreichen, um so was wie Vereinigungsfreiheit zu erlauben oder wirksam zu machen, ist dann bei GoodElectronics zu lesen.

GoodElectronics hat also recht; zu kritisieren sind allerdings Apples unzureichenden Anforderungen an die Zulieferer.

Dazu passt die Nachricht, dass Foxconn Wahlen für eine gewerkschaftliche Vertretung vorbereitet, die sich alle 5 Jahre wiederholen sollen. Hier dürfte Apple mittels der beauftragten Fair Labor Association einiges bewegt haben. Foxconn soll selbst zugegeben haben, dass der bisherige Betriebsrat weder demokratisch noch repräsentativ war.

Die Details sind allerdings noch unklar, ein Urteil kann man jetzt noch nicht fällen. Die Modalitäten der Wahlen sind noch nicht bekannt, und freie Arbeitnehmervertretungen kann es in China schon per Gesetz nicht geben. Vergangene Versuche anderer Firmen seien gescheitert, sagen Beobachter.

Foxconn und seine Zulieferer hatten in jüngster Zeit vermehrt mit Streiks zu schaffen gehabt, so zumindest die Meldungen, die uns erreichen, siehe u.a. www.sacom.hk/archives/971, www.zdnet.de/88139355/erneut-unruhen-bei-apple-lieferant-in-china/ und www.goodelectronics.org/news-en/foxconn-workers-in-beijing-china-on-strike-over-end-of-year-bonus-and-payrise