Das Logo von RCA, Erfinder der Single mit 45 Umdrehungen und des NTSC-TV-Standards in den USA, erinnert mich an meine Jugend. In den 70ern ließ RCA auch in Taiwan fertigen. Ende der 90er haben sich ehemalige Mitarbeiter organisiert, um gegen ihren Ex-Arbeitgeber zu protestieren. Der Vorwurf: RCA habe giftiges Wasser in die Umwelt gelassen.
Die Folge: Krebskrankheiten.

Eine Klage wurde erst 2004 eingereicht, und nun war sie erfolgreich: RCA muss pro Klagendem durchschnittlich knapp 38.000€ Entschädigung zahlen, was allerdings nur etwa ein fünftel des eingeklagten Betrags entspricht. Das Gericht hat unglaubliche 61 Tode, 243 Krebserkrankungen und 141 andere Erkrankungen anerkannt. Berufung ist möglich.

Interessant ist, dass Studien der Taiwanesischen Regierung einen arbeitsbedingten Zusammenhang nicht herstellen konnten, das Gericht dennoch „a reasonable degree of medical certainty“ ansetzte. Das erinnert an die Krebsfälle bei Samsung. Auch dort haben Studien keinen Zusammenhang entdecken können, das Gericht aber in zwei Fällen geringe Anforderungen gestellt. Bekannt sind über 100 Fälle, bislang blieb es aber bei einzelnen positiven Urteilen. Samsung versuchte dem schon vor einem Jahr mit selbst angesetzten Entschädigungszahlungen zuvor zu kommen, die – wie sich inzwischen konkretisierte – nur einem kleinen Teil der Opfer zu Gute kämen.

RCA wurde schon 1986 von General Electric gekauft welche es später vor allem an Thomson Multimedia verkaufte, die es unter diesem Namen auch nicht mehr gibt. Das Logo wird aber weiterhin benutzt.