Fairere Computer

Warum gibt es Fairtrade Kaffee aber keine faire Kaffeemaschine? Das etwa war die Frage, die wir uns bei Eröffnung dieses Blogs stellten. Der Blog wird einige Zeit Pause machen, nicht aber ohne vorher anhand von drei Geschichten aufzuzeigen, wie wir aktuell tatsächlich zu mehr Fairness in der IT-Produktion kommen… ein umständlicher Weg, der sich nur durch gesetzliche Sorgfaltspflichten verkürzen ließe.

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Wie man auf Fair macht

Tim Cook (links) bei einer Foxconn-BesichtigungDa schreibt und redet man seit Jahren über Fairness in der IT und dann das: Jemand kommt auf mich zu und fragt, was er als Unternehmer in der IT-Produktion denn machen muss, um fair zu sein, und ich… zögere und zucke mit den Achseln. Hier nun die verspätete Antwort, die zusammengefasst lautet: Mache es wie die Großen, aber anders.

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Kaufempfehlung Apple

Fairness bedeutet unter anderem: dem anderen zu geben was ihm zusteht, sich an die Spielregeln eines kooperativen Beisammenseins zu halten und eine Situation nicht zu ungunsten des anderen auszunutzen.

Apple tut genau das nicht. (Und ich meine nicht deren Steuertricks.)

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„Von was sollen sie denn leben nachdem sie ihre Kalaschnikow abgegeben haben?“

Der Dodd-Frank-Act 1502 verlangt von US-Börsennotierten Firmen die Herkunft ausgewählter Rohstoffe offen zu legen. Sobald eine Firma als Herkunftsland die Demokratische Republik Kongo oder eines der Nachbarländer angibt, sind Nachweise erforderlich, die belegen sollen, dass diese Materialien nicht für die Finanzierung bewaffneter Konflikte missbraucht wurden. Dabei ist die IT-Industrie besonders betroffen, denn alle der vier so genannten Konfliktmetalle Zinn, Tantal, Wolfram und Gold (auch 3TG genannt) kommen in modernen Elektronikgeräten vor.

Dieses Gesetz wirkte zunächst wie ein Embargo, weil sich die Hersteller die Mineralien in Folge aus anderen Gegenden besorgt haben. Dennoch will die EU nun eine eigene, ähnliche Richtlinie verabschieden, „on responsible sourcing of minerals originating from conflict-affected and high-risk areas“, wobei die Lehren aus 1502 einfließen sollen.

Andreas ManhAndreas Manhart Öko-Institutart ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Öko-Institut und beschäftigt sich mit der Frage, wie Sozial- und Umweltstandards auch in weit verzweigten und globalisierten Produktionsketten sichergestellt werden können. In der Vergangenheit hat er u.a. zu der Fairness in der IT-Produktion gearbeitet. Vor wenigen Wochen hat er zusammen mit dem Kollegen Tobias Schleicher die viel beachtete Studie „Conflict minerals – An evaluation of the Dodd-Frank Act and other resource-related measures“ veröffentlicht.

Wir sprachen mit ihm über die Konsequenzen daraus.

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