„Von was sollen sie denn leben nachdem sie ihre Kalaschnikow abgegeben haben?“

Der Dodd-Frank-Act 1502 verlangt von US-Börsennotierten Firmen die Herkunft ausgewählter Rohstoffe offen zu legen. Sobald eine Firma als Herkunftsland die Demokratische Republik Kongo oder eines der Nachbarländer angibt, sind Nachweise erforderlich, die belegen sollen, dass diese Materialien nicht für die Finanzierung bewaffneter Konflikte missbraucht wurden. Dabei ist die IT-Industrie besonders betroffen, denn alle der vier so genannten Konfliktmetalle Zinn, Tantal, Wolfram und Gold (auch 3TG genannt) kommen in modernen Elektronikgeräten vor.

Dieses Gesetz wirkte zunächst wie ein Embargo, weil sich die Hersteller die Mineralien in Folge aus anderen Gegenden besorgt haben. Dennoch will die EU nun eine eigene, ähnliche Richtlinie verabschieden, „on responsible sourcing of minerals originating from conflict-affected and high-risk areas“, wobei die Lehren aus 1502 einfließen sollen.

Andreas ManhAndreas Manhart Öko-Institutart ist wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Öko-Institut und beschäftigt sich mit der Frage, wie Sozial- und Umweltstandards auch in weit verzweigten und globalisierten Produktionsketten sichergestellt werden können. In der Vergangenheit hat er u.a. zu der Fairness in der IT-Produktion gearbeitet. Vor wenigen Wochen hat er zusammen mit dem Kollegen Tobias Schleicher die viel beachtete Studie „Conflict minerals – An evaluation of the Dodd-Frank Act and other resource-related measures“ veröffentlicht.

Wir sprachen mit ihm über die Konsequenzen daraus.

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FairPhone 1, iPhone 5C und Moto X

Mit Informationen zum Fertiger Jabil Circuit

Ja, warum nicht gleich mit einer Variablen in der Modellnummerierung beginnen wie bei Motorolas X (das in Europa nicht erhältlich ist)? Apple wird hingegen heute wohl nur eine Variante ihres jüngsten Modells bringen, 5C genannt (das wohl vor allem für den chinesischen Markt vorgesehen ist), übrigens nicht zu verwechseln mit dem nie erschienenen iPhone 4CF. Das CF-Kürzel würde hingegen ganz gut zum FairPhone (in den U.S.A. und China vermutlich komplett unbekannt) passen, bei dem ich in Erwartung eines längeren Strebens zu mehr Fairness eine Nummerierung einfach mal begonnen habe.

Wie auch immer, zu allen dreien gibt es Berichtenswertes.

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Konfliktfrei im Kongo: Ein Realitätscheck

Das aktuelle Dossier von Dominic Johnson (bekannt vielleicht als taz Auslandskorrespondent) vom Pole Institute mit dem Titel „No Kivu, no conflict? The misguided struggle against ‚conflict minerals‘ in the DRC“ ist eine wichtige Quelle, um ein wenig hinter die Kulissen der Konfliktfrei-Zertifizierung von Mineralien aus der Demokratischen Republik Kongo schauen zu können.

Abbau von Kassiterit und Wolframit in Kailo, einem Territorien der Provinz Maniema. Bild: Julien Harneis (CC-BY-SA)

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„Faire Arbeitsbedingungen gibt es in China nicht“

61de64274.8605083,5Peter Pawlicki, Soziologe, arbeitete lange Zeit am Institut für Sozialforschung der Universität Frankfurt zusammen mit Dr. Boy Lüthje an mehreren Forschungsprojekten zur inter-nationalen Arbeitsteilung in der Elektronikindustrie. Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit Ingenieurarbeit in Entwicklungsnetzwerken der Halbleiter-sparte. Zurzeit arbeitet er bei der IG Metall als Projektsekretär zum Thema Arbeit und Innovation. Er ist persönliches Mitglied bei GoodElectronics und kommentiert im Rahmen der jüngsten Veröffentlichungen über die Fertigung des FairPhones in China die Entwicklung. Wir haben ihn interviewt.

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